Portfolio Eisvögel
Die schillernden Eisvogel Arten
- EISVÖGEL
- Wellenliest (Lacedo pulchella) / Banded Kingfisher
- Braunflügelliest (Pelargopsis amauroptera) / Brown-winged Kingfisher
- Storchschnabelliest (Pelargopsis capensis) / Stork-billed Kingfisher
- Dschungelzwergfischer - Orientalischer Zwergfischer (Ceyx erithaca) / Black-backed Kingfisher - Oriental Dwarf-kingfisher
- Meninting-Eisvogel (Alcedo meninting) / Blue-eared Kingfisher
- Eisvogel (Alcedo atthis) / Common Kingfisher
- Halsbandliest (Todiramphus chloris) / Collared Kingfisher
- Graufischer (Ceryle rudis) / Pied Kingfisher
- Kappenliest (Halcyon pileata) / Black-capped Kingfisher
- Braunliest (Halcyon smyrnensis) / White-throated Kingfisher
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Die Eisvögel (Alcedinidae) sind im weiteren Sinne eine Familie der Vögel mit drei Unterfamilien:
- Eigentliche Eisvögel (Alcedininae)
- Baum-Eisvögel oder Lieste (Halcyoninae)
- Wasser-Eisvögel (Cerylinae)
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Der Wellenliest (Lacedo pulchella) ist ein Baum Eisvogel in den tropischen Tieflandwäldern von Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos gefunden. Malaysia, Sumatra, Java und Brunei. Er ist ausgestorben in Singapur und das einzige Mitglied der Gattung Lacedo. Er zeigt einen auffälligen Sexualdimorphismus im Vergleich zu den meisten anderen seiner Verwandten. Anders als die meisten Eisvögel, braucht er keine Bäche oder andere Ströme in seinem Gebiet.
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Der "bedrohte" Braunflügelliest (Pelargopsis amauroptera) zählt innerhalb der Familie der Eisvögel (Alcedinidae) zur Gattung der Storchschnabel-Eisvögel (Pelargopsis). Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach nicht bekannt. Der Braunflügelliest ist ein ziemlich großer Vogel. Er erreicht eine Körperlänge von etwa 33 bis 37 Zentimeter, eine Flügelspannweite von etwa 50 bis 62 Zentimeter sowie ein Gewicht von etwa 140 bis 200 Gramm. Laut der Roten Liste der IUCN hält sich der Braunflügelliest bevorzugt in folgenden Lebensräumen auf: Subtropische und tropische Wälder mit Mangroven-Vegetation und mit Gezeiten-Hochwasser, Feuchtgebiete (Inland) wie Flüsse, Bäche, schmale Buchten mit Wasserfällen, Süßwasserseen über 8 Hektar, neritische Flussmündungen, intertidale Felsenküsten, intertidales Wattenmeer und Salzlagunen sowie intertidale Gezeitenzonen. Der Braunflügelliest lebt eher einzeln, aber man findet ihn manchmal in Paaren. Des Weiteren legt er ein höchst territoriales Verhalten an den Tag. Der Braunflügelliest ist fähig, aus seinem Territorium viel größere Vögel als er selbst zu verjagen wie zum Beispiel Stelz- und Schreitvögel (Ciconiiformes) und kleine Greifvögel (Falconiformes). Der Braunflügelliest ernährt sich hauptsächlich von Fischen. Dabei setzt er erfolgreich seinen langen breiten Schnabel als Dolch ein, indem er die Fische regelrecht aufspießt. Er sitzt auf einer hohen Sitzwarte, die sich etwa vier Meter über dem Wasser befindet, von wo aus der Braunflügelliest nach Fischen Ausschau hält und blitzschnell in das Wasser eintaucht, wenn er einen Fisch erspäht hat. Ist das Wasser nicht klar genug, dann sucht er nach Krabben (Brachyura), Amphibien (Amphibia) und nach Wasserinsekten. Des Weiteren verspeist er Mäuse (Mus), Eidechsen (Lacertidae) sowie kleine Vögel (Aves) und deren Eier. Das Beutetier wird meist auf seiner Sitzwarte vorsichtig gegen einen Zweig oder Ast geschlagen und dann verzehrt. Conservation status (IUCN): NEAR THREATENED
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Der Storchschnabelliest (Pelargopsis capensis) oder Gurial ist eine in Asien vorkommende Eisvogelart. Der Storchschnabelliest erreicht eine Körpergröße von 35 cm. Er hat einen großen roten Schnabel und einen bräunlichen Kopf. Der Hals und das Brustgefieder sind cremefarbig, die Flügeloberseiten sind blaugrün gefärbt. Das Verbreitungsgebiet des Storchschnabelliest reicht von Indien bis nach Indonesien und den Philippinen. Sein Lebensraum liegt sowohl an bewaldeten Ufern von Binnengewässern als auch am Meer. Die Nahrung des Storchschnabelliest ist vielfältig und beszeht aus kleineren Fischen, Krustentieren, Amphibien, kleine Reptilien, Jungvögel, Insekten.
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Der Dschungelzwergfischer (Ceyx erithacus, Synonym: Ceyx erithaca), auch Orientalischer Zwergfischer, ist ein asiatischer Eisvogel. Der Dschungelzwergfischer, der nur bis zu 14 cm groß wird, besitzt eine dunkelblaue bis schwarze Oberseite. Diese Rückenfärbung unterscheidet ihn vom Rotrückenfischer, der ebenfalls in Südostasien beheimatet ist. Sein Kopf ist orange mit einem violetten Schimmer. Bei Jungtieren ist der untere Teil des Körpers weiß mit einem orangen Brunstring und der Schnabel gelb-orange. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Süd- und Südostasien (Bangladesh, Bhutan, Brunei, Kambodscha, China, Indien, einschließlich der Andamanen und Nikobaren, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Sri Lanka, Thailand und Vietnam). In Singapur gilt er als ausgestorben. Wie die meisten Eisvögel der Gattung Ceyx jagt der Vogel von einer Sitzwarte aus. Sein Nahrungserwerb ist hauptsächlich terrestrisch und besteht aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren.
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Der Meninting-Eisvogel (Alcedo meninting) ist ein asiatischer Eisvogel. Der 17 cm lange und 18 g schwere Meninting-Eisvogel sieht dem europäischen Eisvogel sehr ähnlich, jedoch sind die blaue Oberseite und die orange Unterseite intensiver gefärbt. Außerdem sind beim Altvogel die Ohrendecken blau anstatt orange. Der Meninting-Eisvogel ist ein einzelgängerischer und sehr scheuer Vogel, der von einem Ansitz am Wasser aus jagt. Er ernährt sich von Fischen, Krustentieren und Insekten, die er im Flug fängt.
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Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel (Alcedinidae). Er besiedelt weite Teile Europas, Asiens sowie das westliche Nordafrika und lebt an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand und Sitzwarten. Seine Nahrung setzt sich aus Fischen, Wasserinsekten (Imagines und Larven), Kleinkrebsen und Kaulquappen zusammen. Er kann Fische bis neun Zentimeter Länge mit einer maximalen Rückenhöhe von zwei Zentimetern verschlingen. Bei langgestreckten, dünnen Arten verschiebt sich die Höchstgrenze auf zwölf Zentimeter Körperlänge. Die Jagdmethode des Eisvogels ist das Stoßtauchen. Von einer passenden Sitzwarte über dem oder nahe am Wasser wird der Stoß angesetzt. Wenn er eine mögliche Beute entdeckt, stürzt er sich schräg nach unten kopfüber ins Wasser und beschleunigt dabei meist mit kurzen Flügelschlägen. Die Augen bleiben beim Eintauchen offen und werden durch das Vorziehen der Nickhaut geschützt. Ist die Wasseroberfläche erreicht, wird der Körper gestreckt und die Flügel eng angelegt oder nach oben ausgestreckt. Bereits kurz vor dem Ergreifen der Beute wird mit ausgebreiteten Flügeln und Beinen gebremst. Zur Wasseroberfläche steigt er zuerst mit dem Nacken, wobei er den Kopf an die Brust gepresst hält. Schließlich wird der Schnabel mit einem Ruck aus dem Wasser gerissen und der Vogel startet entweder sofort oder nach einer kurzen Ruhepause zum Rückflug auf die Sitzwarte. Im Allgemeinen dauert ein Versuch nicht mehr als zwei bis drei Sekunden. Der Eisvogel kann aber auch aus einem kurzen Rüttelflug tauchen, wenn ein geeigneter Ansitz fehlt. Nicht jeder Tauchgang ist erfolgreich, er stößt des Öfteren daneben. Der Eisvogel ist ein territorialer Einzelgänger. Er ist standorttreu und tagaktiv. Oft sitzt er lange Zeit still auf einem niedrig über dem Wasser hängenden Ast.
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Der Halsbandliest (Todiramphus chloris) ist eine Eisvogelart mit rund 50 Unterarten. Der 23 bis 25 cm lange Vogel kann über zehn Jahre alt werden. Der Ruf ist ein lautes wiederholtes “Ke-kik”. Das riesige Verbreitungsgebiet von über 16.000 km² reicht vom Roten Meer über Südostasien bis nach Nordaustralien. Der Vogel lebt in Mangrovenwäldern, Regenwäldern und in Kulturflächen, wie Reisfeldern, Kokosnussplantagen und Palmenwäldern, jedoch nie mehr als fünf Kilometer vom Meer entfernt. Der Halsbandliest ernährt sich von Fischen, Krabben, kleinen Amphibien und Reptilien. Halsbandlieste leben paarweise in festen, bis 4 Hektar großen Revieren, die sie vor allem in der Brutzeit gegen Artgenossen verteidigen. In der Balzzeit vollführt das Männchen spektakuläre Schauflüge und übergibt dem Weibchen Futtergeschenke. Beide Elternvögel graben eine Bruthöhle in eine Sandbank, einen Baum oder in ein Termitennest :-)
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Der Graufischer (Ceryle rudis) ist ein Eisvogel, der in Afrika entlang des Nils, südlich der Sahara und im südlichen Asien von der Türkei bis zur Volksrepublik China vorkommt. Er ist ein Standvogel, zieht also im Winter nicht weg. Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen, frisst aber auch Krustentiere und Wasserinsekten. Neben der üblichen Jagdtechnik, auf einem Ast auf die Beute zu lauern, kann der Graufischer im Rüttelflug über dem Wasser nach Fischen suchen. Er muss auch nicht zu einem Zweig zurückkehren, um die Beute zu verschlingen. Dies gelingt ihm auch während des Fluges. Diese Anpassung macht es ihm auch möglich, über dem Meer zu jagen. Der Graufischer wird 25 cm lang; er hat ein schwarz-weißes Gefieder. Am Kopf ist ein struppiger, teilweise aufgestellter Schopf. Anders als die meisten Eisvogelarten ist er gesellig und bildet am Abend große Schwärme.
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Der Kappenliest (Halcyon pileata) ist ein asiatischer Eisvogel. Der 28 cm lange Vogel hat einen violett-blauen Rücken, einen schwarzen Kopf und schwarze Schulter, einen weißen Nacken und Kehle und eine rötliche Unterseite. Der große Schnabel und die Beine sind leuchtend rot gefärbt. Im Flug sind die weißen Flecken auf den blau-schwarzen Flügeln sichtbar. Die Geschlechter sehen sich ähnlich, die Jungvögel sind weniger farbenprächtig. Beim schnellen, direkten Flug schwirren die kurzen gerundeten Flügeln. Der Ruf ist ein gackerndes ki-ki-ki-ki-ki. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien bis nach China, Korea und Südostasien. Der Kappenliest ist ein Teilzieher, die nördlichen Populationen überwintern in Thailand und auf Sri Lanka, Borneo und Java. Sein Lebensraum sind bewaldete Flüsse und Bäche, Palmen, Bambus, Reisfelder, bewaldete Küsten. Der Vogel lebt in wassernahen Wäldern. Von einer gut sichtbaren Warte aus späht er nach großen Insekten, Fischen, Fröschen und Mäusen.
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Der Braunliest (Halcyon smyrnensis) ist ein von der Türkei bis auf die Philippinen verbreiteter Eisvogel. Der 26 bis 39 cm lange Braunliest ist am Rücken, am Schwanz und an den Flügeln leuchtend blau gefärbt. An den Schultern und Flanken, am Kopf und am unteren Bauch ist das Gefieder kastanienbraun. Die Kehle und Brust sind weiß. Der Schnabel und die Beine sind korallenrot. Im Flug glänzt oberseits der himmelblaue Handwurzelfleck, unterseits das große weiße Flügelfeld. Der Braunliest ist nicht so sehr an Wasser gebunden wie andere Eisvogelarten. Er brütet in trockener Agrarlandschaft, Palmenhainen, Parks und manchmal Waldlichtungen, aber trotzdem meist in Wassernähe an Steilufern. Der Braunliest jagt große Insekten, Nagetiere, Schnecken, Fische, Frösche und auch Singvögel.
M: Männchen
W: Weibchen
J: Jungvogel