Hirscharten
- HIRSCHE
- Indischer Muntjak (Muntiacus muntjak) / Indian Muntjac - Red Muntjac - Barking Deer
- Sambar oder Pferdehirsch (Rusa unicolor) / Sambar deer
- Der Tenasserim-Muntjak (Muntiacus feae)
- Kleinkantschil - Hirschferkel (Tragulus kanchil) / Lesser Mouse-deer - Kanchil
- Reh (Capreolus capreolus) / Roe deer
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Die Hirsche (Cervidae) oder Geweihträger sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla). Die Familie umfasst mehr als 50 Arten, von denen unter anderem der Rothirsch, der Damhirsch, das Reh, das Ren und der Elch auch in Europa verbreitet sind. Darüber hinaus kommen Hirsche in Asien, Nord- und Südamerika und mit einem Vertreter in Afrika vor. Markantestes Kennzeichen der Hirsche sind die an Gestalt variantenreichen, meist nur von den Männchen getragenen Geweihe, die jährlich abgeworfen und neu gebildet werden. Die hauptsächliche Nahrung der Tiere besteht aus Pflanzen, wobei weiche und harte Pflanzenteile im unterschiedlichen Maß konsumiert werden. Reine Grasfresser wie bei den Hornträgern kommen bei den Hirschen aber nicht vor, was mit der Ausbildung des Geweihs zusammenhängt. Das Sozialverhalten der Tiere ist sehr unterschiedlich und reicht von einzelgängerischen Individuen bis zur Bildung großer, weit umherwandernder Herden. Die Fortpflanzungsphase ist von charakteristischen Dominanzkämpfen geprägt. Die Größe der Hirsche variiert erheblich: die Kopf-Rumpf-Länge schwankt zwischen 70 und 310 cm, die Schulterhöhe zwischen 30 und 190 cm und das Gewicht zwischen 5,5 und 770 kg. Der kleinste lebende Vertreter ist der Südpudu (Pudu puda), der größte der Elch (Alces alces). Bei den meisten Arten mit Ausnahme des Muntjak (Muntiacus muntjak) herrscht ein Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Größe vor. Dabei sind beim Tenasserim-Muntjak (Muntiacus feae) oder beim Wasserreh (Hydropotes inermis) die Weibchen zumeist größer als die Männchen, bei allen anderen Vertretern wird das Männchen deutlich größer und schwerer als das Weibchen. Auch die Körperform ist variabel, innerhalb der Familie können zwei generelle Baupläne unterschieden werden. Der eine umfasst Tiere mit einem gedrungenen Körperbau, kurzem Nacken, gerundetem Rücken sowie kräftigen Hinterbeinen und weniger gut entwickelten Vorderbeinen. Hierbei handelt es sich um meist kleinere Vertreter wie die Pudus, die Muntjakhirsche oder die Spießhirsche, die noch an urtümliche Paarhufer erinnern und nur kurze, spießartige Geweihe besitzen. Es sind häufig Bewohner dichter Wälder oder von Landschaften mit üppiger Vegetation, in der sie sich schnell springend fortbewegen können. Kennzeichnend für die Hirsche ist das Geweih, eine paarige Bildung, die aus zapfenförmigen Knochengebilden („Rosenstöcken“) am Stirnbein (Os frontale) wächst. Das Geweih besteht aus Knochensubstanz, den größten Anteil bildet dabei Hydroxylapatit, ein kristallisiertes Kalziumphosphat, das gut 30 % des Geweihs ausmacht. Die Form des Geweihs hängt vom Alter und der Art ab, bei manchen Arten sind es einfache, spießförmige Gebilde, bei anderen weist es weitverzweigte oder schaufelförmige Strukturen mit zahlreichen Spitzen auf. Das größte Geweih heutiger Hirsche besitzt der Elch mit einem Gewicht von bis zu 35 kg. Im Unterschied zu den Hörnern der Hornträger ist das Geweih keine permanente Bildung sondern wird im jährlichen Zyklus erneuert. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Hirsche umfasst weite Teile Eurasiens und Amerikas, ihre höchste Vielfalt erreichen sie in Südamerika und Südostasien. In Afrika kommen sie nur im nordwestlichen Teil vor, in den Gebieten südlich der Sahara fehlen sie und werden dort durch die Hornträger ersetzt. Hirsche sind standorttreu oder wandern regelmäßig. Strikt waldbewohnende Arten wie die Pudus, Mazamas oder der Schopfhirsch sind Einzelgänger und leben meist versteckt im Walddickicht. Fressfeinden entgehen sie durch schnelle Flucht mit weiten Sprüngen, was ihre oft stärkeren Hinterbeine ermöglichen. Hirsche sind allgemein Pflanzenfresser, die Nahrungsaufnahme nimmt einen großen Teil des Tagespensums in Anspruch. Die Tiere fressen phasenweise, wobei ein Tag je nach Größe des Magens zwischen fünf und elf Fressphasen aufweist. Dazwischen befinden sich ausgedehnte Ruhezeiten, in der die Nahrung verdaut und wiedergekäut wird. Die Tiere ernähren sich von unterschiedlichen Pflanzenteilen wie Blättern, Rinde, Knospen und Zweigen, aber auch von Früchten und seltener von Gräsern. Sie sind sehr anpassungsfähig, im Vergleich zu den Hornträgern bevorzugen sie aber generell eher weichere Pflanzennahrung, was auch durch die durchschnittlich niedrigeren Zahnkronen und somit eher brachyodonten Zähne angezeigt wird. Dadurch gibt es innerhalb der Hirsche keine wirklichen Grasfresser wie bei den Hornträgern, wodurch kein Vertreter an extrem trockene Landschaften angepasst ist. Eine rein grasfressende Ernährungsweise ist auch mit der Geweihbildung nicht vereinbar, da Gräser sehr energiearm sind und zu wenige Mineralien enthalten, die für den Aufbau der vor allem größeren und schwereren Geweihe unabdingbar sind.
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Sie sind eher kleine Hirsche, die durch ein einfaches Geweih charakterisiert sind. Dieses besteht nur aus einer Stange mit ein oder zwei Enden und wird wie bei fast allen Hirschen nur von den Männchen getragen.
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Der "bedrohte" Sambar ist ein sehr großer Hirsch mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 160 bis 250 Zentimetern. Sambars sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die zudem sehr scheu und somit selten zu sehen sind. Sambars sind stark bedroht und werden von der IUCN als "VULNERABLE" eingestuft. Der Khao Yai Nationalpark ist, neben dem Catien Nationalpark in Vietnam, weltweit der beste Platz, um Sambars in der freien Natur zu beobachten. Conservation status (IUCN): VULNERABLE
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auch als Feas Muntjak bezeichnet, ist eine Hirschart aus der Gattung der Muntjaks. Er kommt wahrscheinlich nur in Myanmar und Thailand vor. Jedoch gab es bis vor kurzem nur wenige Belege aus beiden Ländern. Über den Lebensraum und die Lebensweise gibt es nur sehr wenige Informationen. Der Tenasserim-Muntjak bewohnt immergrüne Wälder auf Hügeln und Bergen. Ansonsten ist der Wissenschaft kaum etwas bekannt über diese seltene Art. Aufgrund unsicherer Informationen über sein Verbreitungsgebiet wird der Tenasserim-Muntjak von der IUCN in die Kategorie „unzureichende Datenlage“ (data deficient) eingestuft. Die hier geposteten Bilder aus dem Kaeng Krachan Nationalpark sind zwar von minderer Qualität, aber ich denke, dieses extrem selten anzutreffende Tier ist es wert, gezeigt zu werden. Die Fotos entstanden in den frühen Morgenstunden im oberen Teil des Nationalparks. Ein Tier zeigt am Hinterbein eine Verletzung. Vielleicht von einem Leoparden...
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Der Kleinkantschil (Tragulus kanchil) ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirschferkel (Tragulidae) und ist, zusammen mit anderen Vertretern der Gattung Tragulus, der kleinste Paarhufer der Welt. Kleinkantschile sind sehr scheue, zurückgezogen lebende Tiere, die vorwiegend in der Nacht aktiv sind. Zum Sozialverhalten gibt es unterschiedliche Beobachtungen, sowohl von Tieren, die einzelgängerisch leben, als auch von monogamen Paaren. Es sind ausgesprochen territoriale Tiere, wobei Männchen ein Streifgebiet von rund 12 Hektar und Weibchen von rund 8,5 Hektar haben. Zur Verständigung werden Markierungen aus Harn, Kot und Drüsensekreten verwendet, die für den dichten und lichtarmen Dschungel hervorragend geeignet sind. Territorialkämpfe zwischen den Männchen werden mit den langen Eckzähnen ausgetragen. In südostasiatischen Märchen gelten Kantschile als gewiefte Tiere, denen ähnliche Eigenschaften wie in Mitteleuropa dem Rotfuchs (Reineke Fuchs) zugesprochen werden. In einem Indonesichen und Malaysischen Märchen, wollte das Kleinkantschil "Sang Kancil" einen Fluss überqueren, um an die Früchte eines Baums auf der anderen Seite zu gelangen. Aber "Sang Buaya", das große, böse Krokodil wartete auf der anderen Seite des Flusses, um es zu fressen. "Sang Kancil" rief zu "Sang Buaya" und erzählte ihm, dass der König alle zu einem großen Festbankett eingeladen hat, und deshalb muss er wissen, wie viele Krokodile denn kommen würden. "Sang Kancil" bat darum, dass sich alle Krokodile über den Fluss aneinander ausrichten, so könne er sie für den König zählen. Sie versprachen, ihn nicht zu fressen, während er sie zählt. Er hüpfte dann über ihre Köpfe hinweg, einer nach dem anderen, dabei laut ausrufend "Eins! Zwei! Drei!...". Als er die andere Seite erreichte, dankte er ihnen dafür, ihm dabei geholfen zu haben, den Fluss zu überqueren und labte sich an den köstlichen Früchten. "Sang Buaya" aber, ging es nicht so gut, weil alle anderen Krokodile sehr wütend auf ihn waren, dass "Sang Kancil" sie ausgetrickst hatte. :-)
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Das Reh (Capreolus capreolus), zur Unterscheidung vom Sibirischen Reh auch Europäisches Reh genannt, ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Als Trughirsch ist es näher mit Ren, Elch und dem amerikanischen Weißwedelhirsch verwandt als mit dem in Mitteleuropa ebenfalls heimischen Rothirsch. Das Reh besiedelte ursprünglich Waldrandzonen und -lichtungen. Es hat sich aber erfolgreich eine Reihe sehr unterschiedlicher Habitate erschlossen und kommt mittlerweile auch in offener, fast deckungsloser Agrarsteppe vor.
M: Männchen
W: Weibchen
J: Jungtier